Manchmal muss man einfach Lehrgeld zahlen. Über das Netz kaufte ich also ein Vlies. Von einem angeblich grauen Wensleydale. (Ja, ich weiß, Herdbuch-Wensleydales gibt es nicht in grau, aber es leben da draußen so viele Mischschafe, da wäre es möglich gewesen.)
Als ich den Karton aufmachte, fiel mir das dreckigste Vlies entgegen, dass ich in meinen 20 Jahren, die ich nun mit Wolle zu tun habe, jemals untergekommen ist. Nach dem vorsichtigen waschen einer Handvoll merkte ich: siehe da, das Vlies stammte gar nicht von einem grauen Wensleydale.

Ich dachte mir die ganze Zeit beim waschen, waschen, waschen nur, das arme Schaf. Ich sprach dann mit der Verkäuferin. Und in der Tat, es war so, dass das Schaf aus vollkommen vernachlässigter Haltung gerettet worden war. Immerhin war es gesund, denn die Haare sind ordentlich und gesund. Und ich freue mich, dass es nun ein besseres Heim gefunden hat.

Zum Glück sind die anderen Vliese, die ich dieses Frühjahr ergattert habe nicht in einem ganz so schlimmen Zustand. Und ich werde mich nie wieder wegen ein paar dreckiger Spitzen beklagen ;o)
oh mann, ich glaube, das haette ich gleich entsorgt:( ich mag ja wensleydale, aber nicht, wenn es so dermassen versaut ist! willst du es verspinnen – oder die locken so verarbeiten?
das wird gewolft, gekämmt und dann gesponnen. Die Wolle ist wirklich gut. Und jetzt habe ich ausreichend Arbeit in die Wäsche gelegt ;o)